Der Streuobstanbau wurde als Immaterielles Kulturerbe von der UNESCO anerkannt!

Bräuche

kulturellen Ausdrucksformen wie Erntefeste und -rituale sind Teil der österreichischen Streuobstkultur. Diese sollen bewahrt und weiterhin mit Leben gefüllt werden

Wissen

Die Anlage, Bewirtschaftung und Pflege von Streuobstwiesen, das Züchten von Obstsorten und die Ernte sowie Verarbeitung des Obstes beruhen auf umfangreichem Erfahrungswissen. Ziel ist dieses Wissen für viele weitere Generationen zu bewahren und weiterzuentwickeln.

Handwerk

Über Jahrhunderte hinweg wurden spezielle Handwerkstechniken z.B. zur Pflege von Streuobstbäumen oder zur Verarbeitung zu Streuobstprodukten entwickelt und verfeinert. Der Erhalt dieser Techniken ist nur durch ständige Nutzung gewährleistet.

Urkundenverleihung Immaterielles Kulturerbe

Am 6. Dezember war es so weit und die Neuaufnahme von „Streuobstanbau in Österreich“ in das Nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich wurde mit der Übergabe der Urkunde im Schloss Zell an der Pram bestätigt. 

Oberösterreichs Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger hob in ihrer Eingangsrede die Bedeutung des Streuobstanbaus in Österreich hervor. Streuobstanbau prägt und ist nachhaltig. Dieses kostbare Kulturgut gehört nicht nur gepflegt sondern auch wirtschaftlich wertgeschätzt, ansonsten ist es eine „Melodie ohne Klang“.

Martin Fritz (Generalsekretär der österreichischen UNESCO-Kommission) betonte, dass ein Immaterielles Kulturerbe ein lebendiges Erbe ist, das sich verändern kann und keine Glasglocke übergestülpt werden darf.

ARGE Streuobst

Es ist ein geteiltes Erbe der gesamten Welt, das uns verbindet und nicht zu einer Abgrenzung führen darf. Es braucht einen wertschätzenden Umgang mit unserem Kulturerbe.

In einer von drei Gesprächsrunden mit Vertreter:innen der ausgezeichneten Elemente ging es unter anderem um die Klimaveränderungen, die nicht nur im Streuobstanbau bereits sichtbar sind, sondern auch andere Kulturerbe wie die traditionelle Waal-Bewässerung betreffen. Auch diese müssen sich anpassen und verändern, um gut in die Zukunft zu kommen.

Insgesamt gab es 11 Neuaufnahmen in das Nationale Verzeichnis und 1 Aufnahme in die UNESCO-Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit.

Die ARGE Streuobst Österreich freut sich über die Anerkennung von „Streuobstanbau in Österreich“ als Immaterielles Kulturerbe. Es würdigt das Engagement zahlreicher Generationen, die zur Erhaltung der Streuobstbestände und der damit verbundenen Kultur beigetragen haben. Laut UNESCO-Kommission stärkt der Streuobstanbau den sozialen Zusammenhalt, prägt den Alltag und ist ein Identitätsmerkmal für die betroffenen Regionen. Die Weitergabe des Wissens erfolgt sowohl in Familien als auch durch Vereine und öffentliches Leben und ist entscheidend für den Fortbestand dieser Tradition. Der Streuobstanbau, der seit dem 17. Jahrhundert gepflegt wird, verbindet landwirtschaftliche Kultur mit menschlichem Wissen, wobei die Streuobstwiesen und die Vielfalt der Obstsorten die materielle Basis dieses immateriellen Kulturerbes bilden.

Aufnahme ins Immaterielle Kulturerbe der UNESCO geschafft!

Die Österreichische UNESCO-Kommission hat der ARGE Streuobst am 01.12.2023 mitgeteilt, dass der „Streuobstanbau in Österreich“ in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen wird.

Hans Hartl, Obmann der ARGE Streuobst, freut sich besonders über diesen Erfolg: „Das Prädikat „immaterielles Kulturerbe“ ist eine besondere Auszeichnung und Anerkennung für alle jene Menschen, die sich seit Generationen um die Erhaltung der Streuobstbestände und der damit verbundenen Kultur in Österreich bemühen.“

Laut UNESCO-Kommission stiftet der Streuobstanbau in Österreich „sozialen Zusammenhalt, strukturiert den Alltag und ist ein Wiedererkennungsmerkmal für die betreffenden Regionen. Die sowohl innerfamiliäre als auch im Rahmen des öffentlichen Lebens und in Vereinen erfolgende Weitergabe ist ein wichtiges Erfolgskriterium für die Erhaltung.“

Die Urkundenverleihung durch die UNESCO-Kommission wird im Laufe des Jahres 2024 erfolgen.

Wir wollen uns hiermit für Ihre Unterstützung des Antrags um Aufnahme des Streuobstanbaus in Österreich in die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO bedanken!

Der Aufruf zur Unterstützung wurde von ca. 3.570 Einzelpersonen sowie 151 Organisationen aus den verschiedensten Bereichen, die gemeinsam mehr als 1.365.000 Mitglieder repräsentieren, unterzeichnet. 

weitere Presseinformationen


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Damit wird in eindrucksvoller Weise dokumentiert, dass die Erhaltung der Streuobstbestände ein Anliegen sehr vieler Menschen ist, und die großkronigen Obstbäume die die österreichische Landschaft prägen, eine hohe Wertschätzung genießen.

Wir danken allen Organisationen und Einzelunterstützer:innen!

Weitere Infos finden Sie in der FAQ

Unterstützer:innen der Einreichung

Kontakt

ARGE-Streuobst
Österreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Streuobstbaus
und zur Erhaltung obstgenetischer Ressourcen

c/o Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau

A-3400 Klosterneuburg, Wiener Straße 74

email: kulturerbe@argestreuobst.at
www.argestreuobst.at

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